Funkgeräte und Funktechnik, CB-Funk, PMR446, Freenet und lizenzfreier Funk

Funkgeräte: Die Alternative zur Kommunikation im Zeitalter der Smartphones

Funkgeräte und die Funktechnik sind „in“. Trotz des Siegeszugs der Smartphones haben Funkgeräte nach wie vor ihren Platz in der Kommunikationswelt. Das gilt für den CB-Funk genauso wie für andere Funkanwendungen wie PMR oder Freenet. Während sie für Kinder in Form von Walkie-Talkie-Sets ein aufregendes Spielzeug sind, dienen sie Erwachsenen als zuverlässiges Mittel zur sicheren Kommunikation fernab jeder Infrastruktur.

Neben zwei Funkgeräten (etwa Handfunkgeräten) ist nur elektrischer Strom notwendig. Wo sonst ist das möglich? Von der Polizei bis zu Lastwagenfahrern und Sicherheitspersonal, Funkgeräte sind äußerst vielseitig einsetzbar. Auf dieser Webseite erfahren Sie interessante Dinge über Funkgeräte, von ihrer Funktionsweise bis zu den verschiedenen Typen, ebenso geht es um Handfunkgeräte und gebrauchte Funkgeräte zum Kauf.

Die Themen dieser Seite beinhalten zu einem großen Teil Informationen zu den lizenzfreien Geräten und Funkanwendungen. Es werden aber auch Geräte gezeigt, für die zum Betrieb eine Amateurfunklizent notwendig ist.

Was sind Funkgeräte und ist diese Funktechnik heute noch interessant?

Funkgeräte übertragen die Sprache über elektromagnetische Wellen im Radiofrequenzbereich. Die verwendeten Frequenzen werden bei den meisten gängigen Funkanwendungen in Megahertz (MHz) angegeben.

Die Ursprünge der Funktechnologie reichen bis ins 19. Jahrhundert zurück, als sie erstmals eingesetzt wurde, um die Kommunikation über nur wenige Kilometer Entfernung zu ermöglichen. Nur relativ kurze Zeit später wurde sogar schon die erste transatlantische Kommunikation im Jahr 1901 realisiert.

Moderne Funkgeräte sind sogenannte Transceiver (eine Wortkombination aus Transmitter und Receiver, also Sender und Empfänger), die Sender und Empfänger in einem Gerät vereinen und so als Sendeempfänger fungieren.

Funktechnik: verschiedene Typen von Funkgeräten

Es gibt zwei grundlegende Arten von Funkgeräten, zwischen denen im Allgemeinen unterschieden wird:

1. Fest verbaute Funkgeräte (in Fahrzeugen oder Heimstationen)

Fest verbaute Funkgeräte sind in Fahrzeugen eingebaut oder zuhause aufgestellt. Sie benötigen eine externe Stromversorgung (Netzteil intern oder extern oder die Fahrzeugbatterie) und eine Funkantenne, die am Fahrzeug oder am Gebäude installiert wurde. Die Spracheingabe erfolgt über ein Handmikrofon, das meist über ein Kabel an der Station angeschlossen ist.

Funkgeräte Funktechnik, Albrecht AE6110

2. Handfunkgeräte für den mobilen Einsatz

Handfunkgeräte, auch als Walkie-Talkies bekannt, sind eine mobile Alternative. Diese Geräte verzichten auf eine separate Funkstation, da der Transceiver direkt in das Handfunkgerät integriert ist, ebenso die Stromversorgung und Antenne. Sie sind netzunabhängig und daher ideal für den Einsatz im Freien.

Funkgeräte Freenet-Handfunkgeräte von Retevis

Die Wahl des richtigen Funkgeräts

Bei der Auswahl eines Funkgeräts sollten Sie zunächst entscheiden, ob Sie eine Funkstation oder ein reines Walkie-Talkie bevorzugen. Innerhalb dieser Kategorien sollten Sie auf die gewünschte Reichweite und die Akkulaufzeit bei Walkie-Talkies achten. Oft bieten sich Set-Angebote an, die Zubehör wie Headsets enthalten. Vor allem wichtig ist aber der Frequenzbereich, der je nach Funkanwendung (zum Beispiel CB-Funk, Freenet Funk oder PMR446) variiert.

Egal, ob Sie ein Mobilfunkgerät kaufen möchten oder sich für ein gebrauchtes Funkgerät interessieren, die Wahl des richtigen Geräts hängt von Ihren individuellen Bedürfnissen ab. Funkgeräte sind und bleiben eine zuverlässige Möglichkeit zur Kommunikation, insbesondere in Situationen, in denen Smartphones nicht nutzbar sind, etwa in Mobilfunklöchern oder beim Ausfall der hierfür notwendigen Infrastruktur.

Funktechnik: wie funktionieren Funkgeräte?

Funkgeräte sind vielfältige Kommunikationsmittel, die auf unterschiedlichen Technologien basieren. Hierbei unterscheiden wir zwischen analogen und digitalen Funknetzen.

Analoge Funknetze

Analoge Funknetze ermöglichen die einfache Übertragung von Sprache (teilweise auch die Übertragung anderer Informationen). Der bekannteste Vertreter ist der CB-Funk (Citizens Band), oft auch als „Jedermannfunk“ bezeichnet, da er hauptsächlich von Privatpersonen genutzt wird. CB-Funkgeräte bieten 80 Kanäle im Frequenzband um 27 MHz, jedoch sind sie nicht abhörsicher. Jeder, der ein CB-Funkgerät hat, kann also mithören.

Ein weiteres analoges Funknetz, das in Deutschland verbreitet ist, ist der PMR-Funk (Private Mobile Radio). PMR-Funkgeräte wie das Baofeng BF-88E nutzen insgesamt 16 Kanäle im Bereich von 446.0 bis 446.2 MHz. In diesem Kontext ist es wichtig zu wissen, dass der analoge Amateurfunk, auch bekannt als SRD-Funk (Short Range Devices) oder in Deutschland als LPD-Funk (Low Power Device), nur in Österreich und den Niederlanden verwendet werden darf. Dieser Kurzstreckenfunk findet Anwendung beispielsweise bei Babyphones und Fernbedienungen.

Ebenfalls gängig ist der Freenet-Funk, der auf Frequenzen im Bereich von 149.0250 MHz bis 149.1125 MHz arbeitet. Hier stehen aktuell 6 Kanäle zur Verfügung. Die Zulassung dieser Funkanwendung ist laut Bundesnetzagentur bis zum 31. Dezember 2029 gegeben.

Welche Funkgeräte sind lizenzfrei?

Wenn Sie sich für lizenzfreie Funkgeräte interessieren, stehen Ihnen viele verschiedene CB- und PMR-Funkgeräte sowie Freenet-Funkmodelle zur Verfügung.

Mobilfunkgeräte CB-Funk

Digitale Funknetze in der Funktechnik

Professionelle Funkgeräte setzen vermehrt auf digitale Signale. Hierbei wird das Trägersignal zuerst digitalisiert und dann an den Empfänger übertragen. Dies ermöglicht nicht nur die Übertragung von Sprache und Bildern, sondern auch anderer verschlüsselter Daten.

Der DMR-Funk (Digital Mobile Radio) ist eines der bekanntesten Beispiele für digitale Funknetze und wird von Einsatzkräften wie Feuerwehr, Polizei, Krankenwagen und Taxifahrern genutzt. Eine weitere digitale Variante des PMR-Funks ist der dPMR (digital Private Mobile Radio), der vor allem im Betriebsfunk Anwendung findet. Die Nutzung dieser Netze erfordert Lizenzen und ist kostenpflichtig. Beachten Sie, dass der TETRA-Funk (Trans European Trunked Radio/Terrestrial Trunked Radio) weder lizenzfrei noch kostenfrei ist.

Funkgeräte und Funktechnik: Was ist erlaubt?

In Deutschland können Privatpersonen CB-Funkgeräte, Freenet-Funkgeräte oder PMR-Modelle nutzen. Am weitesten verbreitet sind dabei kosten- und lizenzfreie CB-Handfunkgeräte.

Zur Reichweite von Funkgeräten

Die Reichweite von Funkgeräten hängt unter anderem von der gewählten Übertragungsart ab. Diese legt durch die maximal zulässige Sendeleistung auch die maximale Reichweite fest. Die tatsächliche Reichweite eines Geräts hängt auch von der Qualität des eingebauten Transceivers samt Antenne (diese spielt eine besonders große Rolle) und natürlich von den Umgebungsbedingungen ab. Hier ist eine Übersicht mit ungefähren Reichweitenangaben:

  • CB-Funkgeräte mit Station: 20 – 80 Kilometer
  • Walkie-Talkies im CB-Funknetz: bis zu 5 Kilometer
  • Spielzeug-Modelle: etwa 500 Meter
  • PMR-Funkgeräte: Offenes Feld bis zu 6 Kilometer, in der Stadt etwa 1 Kilometer
  • SRD-Funk: Ohne Hindernisse bis maximal 2 Kilometer, mit Hindernissen etwa 500 Meter
  • TETRA-Funk: Offenes Feld bis zu 25 Kilometer, in der Stadt bis zu 5 Kilometer
  • DMR-Funk: Ungefähr 10 Kilometer
  • dPMR-Funk: Ungefähr 8 Kilometer

Wichtige Kaufkriterien für Funkgeräte

Bei der Auswahl eines Funkgeräts sollten Sie auch folgende Faktoren berücksichtigen:

  • Bei Walkie-Talkies ist die Akkulaufzeit wichtig, die normalerweise zwischen zehn und 24 Stunden liegt. Für längere Einsätze ohne Lademöglichkeit sind Akkupacks zum Wechseln empfehlenswert.
  • Für den Einsatz im Freien sollten Sie auf Schmutz- und Wasserschutz achten. Idealerweise sind die Geräte spritzwassergeschützt.
  • Bei mobiler Nutzung kann Zubehör wie eine Transporttasche nützlich sein.
  • Ein Headset ist praktisches Zubehör, das oft in Set-Angeboten enthalten ist. Wenn Sie kein Set kaufen, prüfen Sie, ob Ihr Gerät grundsätzlich mit einem Headset verwendet werden kann.
  • Die VOX-Funktion, die die Aktivierung des Sendemodus durch die Lautstärke der Stimme ermöglicht, ist ein beliebtes Feature, insbesondere bei Babyphones.

Weitere Funkarten:

Nur mal am Rande erwähnt …

BOS-Funk

Behörden und Organisationen mit Sicherheitsaufgaben setzen seit vielen Jahren auf diese Funkgeräte. Eingesetzt werden hochwertige Produkte der renommierten Marken Kenwood und Motorola.

Professioneller Betriebsfunk

Der Betriebsfunk bedient sich insbesondere der Frequenzen im 2m (VHF) und 70cm (UHF) Band. Er ermöglicht die Übermittlung innerbetrieblicher Nachrichten in Form von Sprache und Daten innerhalb eines regionalen oder bundesweiten Einsatzgebiets, wie es in der Frequenzzuteilung vorgesehen ist. Die Reichweiten variieren und reichen von bis zu 10 km bei Handfunkgeräten über 15 km bei Mobilfunkgeräten bis hin zu 20 km bei Feststationen. Die tatsächliche Reichweite ist abhängig von topographischen Gegebenheiten und der eingesetzten Technologie.

LTE / PoC Network Radio: Abhängig von einem bestehenden Netzwerk

Funkgeräte und Sender/Empfänger in dieser Kategorie erfordern ein aktives Netzwerk für die Übertragung. Dieses Netzwerk kann WLAN, Mobilfunknetze wie UMTS, LTE, GSM oder auch spezialisierte Lösungen umfassen. Die Kosten für die Nutzung variieren je nach Modell oder System und können gebührenfrei oder gebührenpflichtig sein. Die Anwendungsmöglichkeiten sind stark von der Art des Netzwerks abhängig. Es ist wichtig zu beachten, dass die meisten dieser Systeme sogenannte „Insellösungen“ darstellen und nicht miteinander kompatibel sind. Ohne das entsprechende Netzwerk ist keine Kommunikation möglich.

Bodycams: Alles in einem Gerät für eine verbesserte Einsatzsituation

Bodycams kombinieren eine Kamera mit kabellosen Sprechmikrofonen in einem einzigen Gerät. Dies ermöglicht eine bahnbrechende Verbesserung des Situationsbewusstseins während eines Einsatzes, erleichtert die Informationsbeschaffung und ermöglicht eine effektive Beweisaufnahme.

Jetzt haben Sie schon einmal eine Übersicht, was es überhaupt so gibt und welche Funkanwendungen wo zum Einsatz kommen. Hier geht es wie schon geschrieben um die für Jedermann erhältlichen und zugelassenen Funkgeräte und deren Technik. Ein wichtiger Hinweis: Auf dieser Seite finden Sie viele Beschreibungen und Abbildungen vom Inneren der Geräte. Diese Beschreibungen stellen keine Anleitungen zum Umbau der Geräte oder Ähnliches dar, sondern dienen lediglich zur Anschauung. Beachten Sie beim Kauf und Betrieb aller Geräte samt Zubehör unbedingt die jeweils geltenden gesetzlichen Bestimmungen.

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