CB-Funk, PMR446 und Freenet: die Unterschiede

CB-Funk, PMR446 und Freenet. Was sind die wichtigsten Unterschiede zwischen den Funkanwendungen?

Was ist für den Einstieg geeignet und was sollte man bei der Nutzung beachten? Das sind die Fragen, die hier beantwortet werden sollen.

Was CB-Funk, PMR446 und Freenet gemeinsam haben

CB-Funk, PMR446 und Freenet sind Funkanwendungen, die von jedermann ohne spezielle Lizenzen oder einer Erlaubnis benutzt werden dürfen. Jeder, der ein zugelassenes Funkgerät einer dieser drei Arten zur Verfügung hat, kann loslegen. Es gibt auch keine Gebühren oder Ähnliches. Das ist wohl die wichtigste Gemeinsamkeit. Die Vorteile dieser Geräte liegen klar auf der Hand:

  • Die Geräte sind sehr einfach zu bedienen und dadurch für jeden geeignet.
  • Bei der Verwendung eines Handfunkgerätes ist ein einfacher und kostengünstiger Einstieg möglich.
  • Moderne Funkgeräte aller drei Arten sind handlich. Die Handfunkgeräte können überall mit hingenommen werden, und auch die Mobilstationen sind heute sehr kompakt aufgebaut.
  • Die Kommunikation findet direkt von Funkgerät zu Funkgerät statt, also ohne eine Infrastruktur. Damit eignet sich der Funk auch für Katastrophen oder Krisenzeiten.

Nun zu den Unterschieden zwischen CB-Funk, PMR446 und Freenet

Kurz gesagt: Die Frequenzen der drei Funkanwendungen unterscheiden sich. Hier eine kleine Übersicht:

  • Der CB-Funk arbeitet im 11-Meter-Band mit Frequenzen um die 27 MHz
  • Der Freenet arbeitet im 2-Meter– Band mit Frequenzen um die 149 MHz
  • Der PMR-Funk arbeitet im 70-Zentimeter-Band mit Frequenzen um die 446 MHz

Was bedeutet das aber für die Nutzung? Ich möchte hier gar nicht so sehr auf die Einzelheiten eingehen. Dennoch gibt es ein paar physikalische Gegebenheiten, die sich aus den unterschiedlichen Frequenzbereichen und Wellenlängen ergeben. Die Funksignale breiten sich je nach Wellenlänge und Frequenz unterschiedlich aus.

Frequenz und Wellenlänge

Je höher die Frequenz und je geringer die Wellenlänge, desto mehr ähnelt die Ausbreitung der Funkwellen der des Lichts. Umgekehrt bedeutet dies, dass eine geringere Frequenz für eine eher schallähnliche Ausbreitung sorgt. Was bedeutet das nun für die Praxis?

Die beiden Funkanwendungen PMR446 und Freenet arbeiten mit wesentlich höheren Frequenzen als CB-Funk. Sie haben demzufolge geringere Wellenlängen. Das hat zur Folge, dass diese Geräte bei höheren Frequenzen kürzere Antennen und eine geringere Sendeleistung benötigen, um eine hohe Reichweite zu erhalten. Das gilt allerdings aufgrund der lichtähnlichen Ausbreitung der Funkwellen nur bei direkter Sichtverbindung.

CB-Funkgeräte arbeiten mit größeren Wellenlängen und geringeren Frequenzen. Sie benötigen daher auch längere Antennen, um eine optimale Abstrahlung der Funkwellen zu erhalten. Stationsantennen haben Längen von mehr als fünf Metern, da die Wellenlänge 11 Meter beträgt. Die Wellenlänge wird häufig auch als Lambda bezeichnet. Die Antennenlänge entspricht also ½ Lambda. An Funkgeräte müssen mit wesentlich geringeren Antennenlängen auskommen. Stellen Sie sich einmal vor, ein Handfunkgerät hätte eine Antenne mit mehr als fünf Metern Länge. Nicht gerade handlich.

Zum Vergleich: PMR hat wie schon geschrieben eine Wellenlänge von 70 Zentimetern, Freenet 2 Meter. Beide also deutlich weniger. Die Täter benötigen dementsprechend auch wesentlich kürzere Antennen, um eine gute Abstrahlung zu erhalten. Um das Ganze noch einmal an Zahlen zu verdeutlichen: Wenn ein CB-Handfunkgerät eine 30 Zentimeter kurze Antenne hat (und das ist keine Seltenheit), entspricht das weniger als einem 33stel der Wellenlänge. Ein PMR446-Handfunkgerät kommt schon mit einer Antennenlänge von 15 Zentimetern auf ¼ Lambda, genau wie eine CB-Funkanlage mit einer mehr als fünf Meter langen Stationsantenne.

Antenne und Sendeleistung

Dennoch hat sogar ein CB-Handfunkgerät gegenüber PMR446 und Freenet Vorteile. Zum einen ist die erlaubte Sendeleistung mit 4 Watt gegenüber 0,5 Watt (PMR446) und 1,0 Watt (Freenet) deutlich höher. Zum anderen ist die Ausbreitung der Funkwellen beim CB-Funk eine etwas andere, und zwar aufgrund der größeren Wellenlänge und der niedrigeren Frequenz. CB-Funk lässt sich in Gegenden mit ungünstigen Funkbedingungen besser einsetzen, da Gebäude zum Beispiel deutlich weniger störend wirken als bei den beiden anderen Funkarten. Das liegt an der eher schal ähnlichen Ausbreitung der Funkwellen.

Hinzu kommt noch ein Nachteil, der die PMR-Funkgeräte betrifft: Diese Geräte müssen eine fest verbaut Antenne haben, um in Deutschland zugelassen zu sein. Lediglich bei den beiden anderen Funkarten können andere Antennen eingesetzt werden. Gerade beim CB-Funk kann man so die Reichweite enorm steigern, sodass auch schon einmal 50 Kilometer oder mehr drin sind. Bei PMR446 oder Freenet ist das praktisch unmöglich. Selbst die häufig beworbenen 8 bis 10 Kilometer sind meistens nicht drin, höchstens bei direkter Sichtverbindung. Zum Beispiel dann, wenn die beiden Gesprächspartner jeder auf einem Berggipfel steht. Aber wann trifft das schon einmal zu.

Hinzu kommt noch ein Nachteil, der die PMR-Funkgeräte betrifft: Diese Geräte müssen eine fest verbaut Antenne haben, um in Deutschland zugelassen zu sein. Lediglich bei den beiden anderen Funkarten können andere Antennen eingesetzt werden. Gerade beim CB-Funk kann man so die Reichweite enorm steigern, sodass auch schon einmal 50 Kilometer oder mehr drin sind. Bei PMR446 oder Freenet ist das praktisch unmöglich. Selbst die häufig beworbenen 8 bis 10 Kilometer sind meistens nicht drin, höchstens bei direkter Sichtverbindung. Zum Beispiel dann, wenn die beiden Gesprächspartner jeder auf einem Berggipfel steht. Aber wann trifft das schon einmal zu.

CB-Funk, PMR446 und Freenet: was wann besser geeignet ist

Zurück zur Frage, welche Funker hat man am besten geeignet ist. Dabei geht es aber nicht nur um die Frequenzen oder um die Ausbreitung der Funkwellen. Auch die vorgesehene Anwendung spielt dabei eine große Rolle. Zur Veranschaulichung hier eine kleine Übersicht:

CB-Funk

  • ist immer noch sehr weit verbreitet, daher gut zum Kennenlernen anderer Funker geeignet
  • Antennen können je nach Verwendungszweck ausgewählt werden (bei Feststationen oder Mobilstationen, aber auch bei Handfunkgeräten)
  • hohe Reichweiten sind möglich, daher ein hoher Spaßfaktor beim Funkhobby
  • sehr große Auswahl an Geräten und vor allem an Zubehör
  • bis zu 80 Kanäle sind nutzbar
  • drei Modulationsarten (AM, FM und SSB, bei SSB sogar mit höherer Sendeleistung)

PMR446

  • Geräte sind sehr preisgünstig erhältlich und einfach zu nutzen
  • nützliche Zusatzfunktionen wie DCS/CTCSS Pilottöne
  • Geräte sind sehr kompakt und leicht mitzunehmen
  • sogar Geräte mit Sprachverschleierung sind erhältlich
  • Geräte mit Zusatzfunktionen (FM-Radio oder Taschenlampe) erhältlich
  • günstige Gerätesets mit zwei oder mehr Geräten erhältlich (besonders praktisch für Firmen oder Gruppen, die Funkgeräte nutzen wollen)
  • Walkie-Talkies gut geeignet für die unkomplizierte Kommunikation innerhalb von Häusern oder Firmen sowie in Konvois

Freenet

  • interessante Alternative zu PMR446 und CB-Funk
  • guter Kompromiss zwischen Nutzung und Sendeleistung der beiden anderen Funkanwendungen
  • bessere Reichweite wie PMR446 in dichter bebauten Gebieten
  • Zusatzfunktionen wie DCS/CTCSS Pilottöne verfügbar, ebenso sprach Verschleierung
  • moderne und handliche Geräte
  • auch hier ist ein Kauf von Gerätesets mit nützlichen Zusatzfunktionen möglich
  • aufgrund der geringeren Verbreitung vor allem für Gruppen geeignet, die nicht gestört werden wollen

Nachteile von CB-Funk, PMR und Freenet

CB-Funk, PMR446 und Freenet: CB-Funkgerät

Jede der Funkanwendungen hat also ihre Vorteile und bevorzugte Einsatzgebiete. Natürlich gibt es auch Nachteile. Gerade die Funkarten PMR446 und Freenet haben mit geringer Reichweite zu kämpfen. Außerdem gibt es aufgrund der gesetzlichen Bestimmungen Einschränkungen, die sich natürlich auch auf die Reichweite auswirken.

Der CB-Funk hat außerdem mit Störungen zu kämpfen, die häufig durch moderne elektronische Geräte oder Einrichtungen verursacht werden. Handys und Geräte für die Internetnutzung verursachen häufig Störungen, ebenso schlecht abgeschirmte Computer oder Fernsehgeräte. Dadurch kann es zu Einschränkungen bei der Nutzung dieser Funkgeräte kommen.

Wer braucht heute noch Funkgeräte, wo es Handys gibt?

Geräte haben auch heute noch ihre Daseinsberechtigung. Vor allem Prepper schwören auf diese Geräte, die auch im Katastrophenfall noch eine Kommunikation von A nach B ermöglichen, und das ganz unabhängig von modernen Infrastrukturen. Für die Nutzung der Geräte spricht die einfache Bedienbarkeit. CB-Funk eignet sich für die Leute, die gerne mit anderen kommunizieren und dabei neue Bekanntschaften oder Freundschaften schließen möchten. PMR eignet sich für die unkomplizierte Kommunikation zwischen ein paar Funkern, entweder hobbymäßig oder beim Fahren in Kolonnen. Gerade für diesen Einsatzzweck sind auch Headsets verfügbar, außerdem haben viele der PMR-Funkgeräte eine VOX-Funktion, dank der zum Sinn noch nicht einmal eine Taste gedrückt werden muss. Freenet bietet Vorteile aus beiden Funkarten (CB-Funk und Freenet).

Fazit zum Thema CB-Funk, PMR446 und Freenet:

Funk ist weitaus mehr als eine Anwendung für Elektronikfreaks oder Funkamateure. Es ist ein interessantes Hobby, das auch heute noch (oder gerade heute wieder) seine Daseinsberechtigung hat. Die Geräte sind sehr preisgünstig erhältlich, egal für welche Funkanwendung. Allerdings gibt es bei der Nutzung ein paar Dinge zu beachten. Sehr schnell bewegt man sich in einem illegalen Bereich, wenn zum Beispiel die Sendeleistung unerlaubt erhöht wird. Zum Teil werden auch ohne Wissen der Nutzer illegal Funkgeräte eingesetzt, die auf nicht erlaubten Frequenzen arbeiten. Das gilt zum Beispiel hier viele aus China stammende Geräte wie das Baofeng BF-888S oder das UV-5r. Sie Geräte bieten den Sende- und Empfangsbetrieb in einem großen Frequenzbereich. Sehr schnell bewegt man sich allerdings hier in unerlaubten Frequenzen und kann damit offizielle Funkanwendungen empfindlich stören, was weitreichende Folgen hat. Aber das ist ein Thema, um das es in einem anderen Beitrag gehen soll.

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