Alles rund um die Stehwelle

Hier geht es um die Stehwelle, also die richtige Einstellung – die der Antenne, damit wir uns richtig verstehen. Ohne eine gute Antenne geht schließlich gar nichts, höchstens das Funkgerät kaputt. Aber auch die EInstellung der Antenne ist wichtig. Deshalb lesen Sie weiter und holen Sie Alles auf der Funke heraus – und sorgen Sie dafür, dass die Endstufe des Funkgerätes keinen Schaden nimmt.

Wie kommt eine Stehwelle zustande?

Es geht hier um elektromagnetische Wellen. Man muss nicht studiert haben, um zu verstehen, wie das Ganze funktioniert. Ich möchte die Sache mit der Stehwelle so einfach wie möglich erklären. Fangen wir beim Funkgerät an.

  1. Ein Funkgerät sendet ein Signal aus, wenn die Sendetaste gedrückt wird, den so genannten Träger, auf dem das Audiosignal, also die Sprache, aufmoduliert wird. Aber um die Sprache geht es hier jetzt erstmal nicht.
  2. Das Sendesignal gelangt über das Antennenkabel zur Antenne. Soweit so gut. Normalerweise hat das ausgehende Signal einen Impedanzwert von 50 Ohm. Das Antennenkabel hat ebenfalls diese Impedanz von 50 Ohm. Das ist wichtig, um eine einwandfreie Signalübertragung zu gewährleisten.
  3. Die Signale werden ausgestrahlt und gelangen im besten Fall zum Empfänger, wo sie wieder hörbar gemacht werden. Damit das aber klappt ist die korrekte Antenneneinstellung wichtig. Darum geht es jetzt.

Die richtige Antenneneistellung ist wichtig

Nun kommt das Signal bei der Antenne an. Im besten Fall ist die Antenne so abgestimmt, dass das Signal ohne Probleme abgestrahlt werden kann. Das ist also der Idealfall. Ist die Antenne jedoch nicht optimal abgestimmt, wird ein Teil des Signals in Richtung des Funkgeräts zurückreflektiert.

In den meisten Fällen wird aber ein Teil der Sendeleistung reflektiert und gelangt zurück zum Funkgerät. Dabei überlagern sich die ausgesendete Welle und die reflektierte Welle. Es kommt zu so genannten Interferenzen, die als Stehwellen bezeichnet werden. In der folgenden Abbildung sehen Sie, wie so etwas aussehen kann.

Stehwelle: Signale vom Funkgerät zur Antenne - und zurück (schematische Darstellung)
Grün: Vom Funkgerät, blau: reflektierte Welle zum Funkgerät. rot: Interferenz, also die Stehwelle

Die in der Abbildung blau markierte Linie gilt es so schwach wie möglich zu halten. Die zum Funkgerät zurück gelangenden Signalwellen verursachen die Interferenz und können im schlimmsten Fall zu Schäden an der Endstufe des Funkgerätes führen. Das ist übrigens auch dann der Fall, wenn am Funkgerät keine oder eine nicht geeignete Antenne angeschlossen wird.

In jedem Fall wird es aber zu starken Einschränkungen der Reichweite kommen, auch wenn das Funkgerät nicht gleich kaputtgeht. Möglicherweise denken Sie aber, dass es kaputt ist, wenn Sie wegen einer sehr schlecht beziehungsweise gar nicht eingestellten Antenne weder sonderlich weit senden noch empfangen können. Das kommt öfter vor, als Sie vielleicht denken. Halten wir also fest, dass das blaue und damit auch das rote Signal so gering wie möglich sein sollte.

Wie die Stehwelleneinstellung vorgenommen wird

Um die Antenne richtig einzustellen, werden mehrere Schritte nacheinander ausgeführt:

  • messen, wie hoch der aktuelle Stehwellenwert (auch SWR genannt) ist
  • eine Korrektur der Antenneneinstellung vornehmen, in der Regel durch Verändern der Antennenlänge um wenige Millimeter, manchmal auch durch eine Einstellung an der Antennenspule
  • erneute Messung des SWR-Wertes, um zu sehen, ob es besser ist
  • falls der Wert in Ordnung ist, alles bestens, falls nicht, die Schritte wiederholen, bis es passt

Sie ahnen vielleicht, dass diese Prozedur einige Zeit (und Nerven) kosten kann. Leider stimmt es mit dem SWR nicht immer auf Anhieb. Haben Sie also etwas Geduld. Hier sind noch ein paar Anhaltswerte für SWR-Werte:

  • Stehwellenverhältnis 1:1 -> Optimal! Die gesamte Leistung wird effizient abgestrahlt, also praktisch ohne Reflexionen und ohne Leistungsverlust.
  • Stehwellenverhältnis 1:1,1 – 1:1,8 -> In diesem Bereich sollten Sie Anpassungen vornehmen, also die Stehwelle einstellen. Nicht die volle Leistung wird übertragen, daher muss die Antenne entsprechend feinabgestimmt werden.
  • Stehwellenverhältnis über 1:2,0 -> Die Anpassung der Antenne ist schwierig. Tatsächlich wird ein erheblicher Teil der Sendeleistung reflektiert und kann nicht gut auf die Antenne übertragen werden. Wenn das Messergebnis noch höher ist, besteht die Gefahr einer Überlastung und/oder Beschädigung der Sendestufe des Funkgeräts.

Zum Einstellen des SWR-Wertes benötigen Sie ein Stehwellenmessgerät und ein kurzes Verbindungskabel vom Funkgerät zum Messgerät. Mehr zur Einstellung können Sie im Beitrag über die Antennen nachlesen. Auch das Buch „CB-Funk – der neue Einstieg* (*Werbung: externer Link zum Buchshop von Autorenwelt)“ enthält weitere Infos zu diesem Thema.

Auf welchem Kanal die Stehwelle einstellen?

Kurz gesagt: am besten auf dem Kanal, den Sie hauptsächlich verwenden. Ansonsten gilt folgendes:

Stehwelle einstellen mit einem Stehwellenmessgerät. Hier ein Exemplar mit Leistungsmessung der Endstufe.

Falls kein solcher Kanal vorhanden ist, empfiehlt es sich, einen Kanal in der Mitte des Frequenzbands auszuwählen. Bei Funkgeräten mit 40 Kanälen entspricht dies dem Kanal 20, während es bei Geräten mit 80 Kanälen der Kanal 1 ist. Eine für alle Kanäle passende Einstellung gibt es nicht. Dies liegt daran, dass das Stehwellenverhältnis von der Impedanz der Antennenanlage abhängig ist, und diese wiederum von der Sendefrequenz beeinflusst wird. Daher sollten Sie sich nicht wundern, wenn Sie auf allen Kanälen nicht das ideale Stehwellenverhältnis von 1,0 (oder 1:1) erreichen.

Wenn der Stehwellenmesswert auf Kanal 40 (der höchsten Frequenz von 27,405 MHz) in Ordnung ist, aber auf Kanal 41 (der niedrigsten Frequenz) zu hoch ist, bedeutet dies, dass die Antenne zu kurz ist.

Wenn es genau umgekehrt ist (Kanal 41 ist in Ordnung, aber Kanal 40 hat einen zu hohen Messwert), sollte die Antennenlänge etwas verringert werden. Dies kann beispielsweise durch das Hineinschieben eines Antennensegments erfolgen.

Stehwellenmessgerät für CB-Funk kaufen

Ein Stehwellenmessgerät sollte jeder CB-Funker haben. Ohne es ist keine vernünftige Einstellung der Antenne möglich. Aber es kostet nicht die Welt, und die Bedienung ist einfacher, als Sie vielleicht glauben. Das einzig Schwierige ist manchmal, die richtige Einstellung der Antenne für einen möglichst geringen SWR zu finden.

Stehwellenmessgerät mit Bedienungsanleitung

Das Stehwellenmessgerät kostet in einer einfachen Ausführung zwischen etwa 20 und 30 Euro. Einige der Geräte verfügen über Zusatzfunktionen. Als praktisch erwiesen haben sich Geräte, die auch die Ausgangsleistung der Sendeendstufe messen können, auch wenn die Anzeige wahrscheinlich nicht besonders exakt ist. Aber zum Einschätzen der korrekten Funktion einer Endstufe dürfte es allemal reichen.

Einige etwas besser ausgestattete Mobilfunkgeräte oder Heimstationen haben auch ein eingebautes Stehwellenmessgerät, sodass Sie auf den Kauf eines separaten Messgerätes verzichten können. Aber das ist nur selten der Fall.

FAQ zum Thema Stehwelle

Hier sind noch einmal einige der am häufigsten gestellen Fragen mitsamt Antworten zu finden.

Was ist ein guter SWR-Wert?

Ein guter SWR-Wert (Stehwellenverhältnis) im CB-Funk liegt in der Regel nahe bei 1:1 oder 1, idealerweise unter 1,5:1. Ein SWR-Wert von 1:1 bedeutet, dass nahezu die gesamte Sendeleistung effizient abgestrahlt wird nur so wenig wie möglich Leistung im Funkgerät reflektiert wird. Je höher der SWR-Wert, desto mehr Leistung wird zurück ins Funkgerät reflektiert, was zu ineffizienter Übertragung und Schäden an der Endstufe des Funkgerätes führen kann.

Was ist die Stehwelle überhaupt?

Die Stehwelle (SWR) ist ein Maß für die Effizienz der Energieübertragung zwischen einer CB-Funkantenne und einem Funkgerät. Sie zeigt an, wie gut die Antenne auf die Frequenz des CB-Funkkanals abgestimmt ist. Wenn die Antenne nicht richtig abgestimmt ist, wird ein Teil der Sendeleistung zurück ins Funkgerät reflektiert, was zu Verlusten und möglichen Schäden führt.

Wie funktioniert ein Stehwellenmessgerät?

Ein Stehwellenmessgerät, auch SWR-Meter genannt, misst das Stehwellenverhältnis (SWR) zwischen einer CB-Funkantenne und einem Funkgerät. Es funktioniert, indem es die reflektierte Energie von der Antenne misst und diese mit der abgestrahlten Energie vergleicht. Das SWR-Meter zeigt dann den SWR-Wert auf einem Display an. Der Benutzer kann diesen Wert überwachen und die Antenne anpassen, um den SWR auf einen optimalen Wert zu bringen.

Auf welchem Kanal am besten die Stehwelle messen und einstellen?

Die Stehwelle sollte auf dem Kanal gemessen und eingestellt werden, den du am häufigsten benutzt. In Europa sind die CB-Funk-Kanäle in der Regel im Bereich von 26,965 MHz bis 27,405 MHz verteilt. Der Kanal 19 (27,185 MHz) ist oft für allgemeine Kommunikation und Notfälle beliebt. Messen und justieren Sie die Stehwelle auf dem Kanal, den Sie primär verwenden, um die beste Leistung sicherzustellen.

Was ist ein gutes Stehwellenverhältnis?

Ein gutes Stehwellenverhältnis (SWR) liegt idealerweise nahe bei 1:1 oder unter 1,5:1. Ein SWR-Wert von 1:1 zeigt an, dass die Antenne perfekt auf die Frequenz des CB-Funkkanals abgestimmt ist und keine reflektierte Leistung vorhanden ist. Das ist der Idealfall. Manche Funker geben sich erst gar nicht mit einem schlechteren Wert nicht zufrieden.

Ein Wert von unter 1,5:1 zeigt eine sehr effiziente Übertragung an. Das sind immer noch gute Werte für die Stehwelle. Je höher der SWR-Wert nun aber ist, desto mehr Leistung wird zurück ins Funkgerät reflektiert. Das führt zu ineffizienter Übertragung bis hin zu möglichen Schäden am Funkgerät. Allerdings ist das erst bei sehr hohen SWR_Wert der Fall (ab ca. 3, oft auch gekennzeichnet mit einem roten Bereich auf der Skala des Messgerätes).

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